Hallo Bianca,
was im Buch mit Alternativkontidionierung gemeint ist.
Wo steht das denn im Buch?
Wenn ich meinen Hund auf ein Spielzeug umlenken will, dann muss er damit auch einen Adrenalinstoß verbinden.
Dazu darf aber dieser Drang nach dem Kick nicht gleichzeitig durch was anderes erreicht werden.
So ganz verstehe ich das nicht, vielleicht auch, weil ich nicht weiß, welche Buchstelle Du mit "Alternativkonditionierung" meinst.
Falls Du Gegenkonditionierung meinst, dann soll der Hund den Auslöser "Wild" (Sicht und Geruch) mit der Handlung "Action bei Frauchen/Herrchen" verknüpfen.
Vom Anwendungsbereich her empfiehlt sich die Gegenkonditionierung bei Hunden, deren Interesse am Wild nicht übermäßig ausgeprägt ist. AKtuellstes Bsp. aus einem meiner Kurse: Ein Kuvasz Rüde, der selten auf Geruch reagiert, häufig auf Sichtung. Er spielt gerne mit Frauchen, insofern ist eine Gegenkonditionierung hier erfolgversprechend.
Wenn ich aber mit ihm Fährten ausarbeite, so erreicht er ihn auch dadurch und wird sich auf ein richtiges Spiel mit dem Ersatz nicht einlassen, weil er sozusagen immernoch den Supergau Wild im Sinn hat.
Bei einem Hund, mit welchem ich Wildsichtung gegenkonditioniere, würde ich auch nicht über Fährte ausarbeiten belohnen, weil ich ja JEDEN Reiz auf ein Spiel umlenke.
In der Praxis haben sich aber die wenigsten Hunde als geeignet erwiesen, mittels Gegenkonditionierung das Jagdproblem anzugehen.
Hier im Forum habe ich beobachtet, dass diejenigen, die ihren Hund irgendwie noch kontrolliert "jagen" lassen, weniger Erfolg in Bezug auf die Umkonditionierung haben.
Hm, im Laufe der Zeit habe ich den ein oder anderen live aus einem Forum (nicht speziell hier) kennen gelernt. Im wahren Leben sah das ein oder andere doch anders aus als diese Schreiberlinge geschrieben hatten.
Damit möchte ich niemanden unterstellen zu lügen. Im Endeffekt schreibt hier jeder seine subjektive Sichtweise hin. Ein Außenstehender würde dasselbige vielleicht ganz anders erleben.
Daher vergleiche ich ja so gern mit dem Suchtverhalten des Menschen, was ja auch nur funktioniert, weil hier der Verstand ausgeschaltet ist und die Affekte das Verhalten bestimmen.. da wird der Mensch zum Tier sozusagen..
Na ja, aber von einer SUbstanz abhängig sein würde ich nicht zwingend mit der Suche nach Adrenalinstößen gleichsetzen. Ich habe auch Hunde erlebt, wo ich denke, die Jagen weniger der Tiere wegen, sondern wegen dem Adrenalin-Kick. Das sind häufig die Hunde, die grundlos plötzlich lossprinten und genauso schnell wieder da sind.
Andere Jagen um des Laufens willen. Wieder andere wegen der Nasenarbeit. Und natürlich auch ganz klassich das Wild als Anreiz.
Ich denke, da sollte man auch unterscheiden ...
Viele Grüße,
Pia