Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon breizh » Mo 4. Dez 2017, 18:53

schön, wenn sich beim Realeinsatz die (nicht vorher drauf gebrieften) VPs da auch brav dran halten :stumm:
Salut

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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon Kleine Sonne » Mo 4. Dez 2017, 20:33

mupp hat geschrieben:Es muss tunlichst alles vermieden werden, was den Hund auslösen könnte. Keinen Kontakt aufnehmen, nicht ansehen, keine Bewegungen, schon gar nicht auf den Hund zu, nicht ansprechen, keine Emotionen haben ... halt alles, was der Hund interpretieren könnte, dass man in irgendeiner Weise aktiv wird.

Also, nach viel Ahnung mit Diensthunden hört sich das für mich nicht an. Die meisten Polizeihunde sind zwar scharf, das soll ja auch so sein, aber keineswegs asozial. Ich kenne hier am Dorf einen Polizeihundeführer persönlich, der hat immer mit seinen Hunden im Haus gelebt und dabei Kinder groß gezogen. Gar kein Thema. Polizeihunde bei uns zu Bestien zu degradieren, wird ihnen in keinster Weise gerecht, und nur weil sie nicht mit Kuschelclicker ausgebildet werden, heißt das nicht, dass man sie nicht mal anschauen darf. Und übrigens sind Polizeihunde nun mal keine Mantrailer oder Rettungshunde.
Andererseits, wenn ich sehe, wie planlos Rettungshunde herumsurren und an (potentiellen) Zielpersonen vorbeilatschen, frage ich mich schon, was das wiederum für einen Sinn hat - gestern erst wieder bei uns vor der Haustüre zu beobachten, als ein vermisster Jugendlicher gesucht wurde. Da wäre mir ein Polizeihund lieber, der zumindest professionell geführt wird und weiß, was er tut.

Wie Hunde ausgebildet werden, die in Kriegsgebieten mit Terroristen eingesetzt werden, weiß ich nicht, aber ich gehe schwer davon aus, dass das eine mit dem Anderen nicht viel zu tun hat.

LG, Julia
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon datico » Mo 4. Dez 2017, 20:36

Na, immerhin ist ein Trailer an der Leine und ich gehe davon aus, dass der POL-HF seinen Hund halten kann und direkten Kontakt zur VP vermeiden

LG
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon Carlos » Mo 4. Dez 2017, 20:38

Ein Areal für diese Hunde schaffen? :idea1
Und dann?
Das sind Hunde mit Aufträgen, die sind sicher nicht glücklich, wenn sie nichts mehr zu tun haben.
Und sich selbst überlassen?
Wie meint Milan das denn?
Irgendwie finde ich das ziemlich undurchdacht.
LG Stefanie
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon Arlena » Di 5. Dez 2017, 09:02

mupp hat geschrieben:Es muss tunlichst alles vermieden werden, was den Hund auslösen könnte. Keinen Kontakt aufnehmen, nicht ansehen, keine Bewegungen, schon gar nicht auf den Hund zu, nicht ansprechen, keine Emotionen haben ... halt alles, was der Hund interpretieren könnte, dass man in irgendeiner Weise aktiv wird.

Und wie wäre es zu realisieren ? Meine Frage ist nicht aus der Luft gegriffen: vor Jahrzehnten hatte ich selbst so ein Schätzchen -und es gab in 11 Jahren genau 2 Personen,die in der Lage waren,sich daran zu halten,nicht beim Suchen -als Urlaubsvertretung:Tür aufschließen,Hund rauslassen,hinterher latschen,zurück,wenn Herr Hund umdreht,Türen auf,Türen zu,Futter hinstellen,kein Blickkontakt,nichts.Jeder,der es versucht und sich nicht an die Vorgaben gehalten hat,wurde behandlundsreif gebissen :daumenrunter ,selbst wenn es bei einer schon fast wieder geschlossenen Tür "tschüß,Archie " war.Und wer gebissen wurde,brauchte sich nie wieder blicken zu lassen.Und dieser Hund hatte keinerlei Ausbildung,er war einfach so.
Was keiner bisher erwähnt hat: jede Ausbildung,egal für welchen Einsatzgebiet,setzt geeignete Anlagen voraus -und die sind genetisch festgelegt und nicht veränderbar,man kann lediglich den Deckel festhalten,wenn man es kann :wink: .
Zu C.Millan:ja, auch er kriegt nicht alle Hunde resozialisiert und gibt es wenigstens ehrlich zu,statt Zeitbomben zu vermitteln.Ein Refugium ist nicht die schlechteste Lösung.Ob man den Workaholikern damit Gefallen tut,ist eine andere Geschichte.
LG Anna
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon mictro » Di 5. Dez 2017, 09:20

Arlena hat geschrieben:Und wie wäre es zu realisieren ? Meine Frage ist nicht aus der Luft gegriffen: vor Jahrzehnten hatte ich selbst so ein Schätzchen -und es gab in 11 Jahren genau 2 Personen,die in der Lage waren,sich daran zu halten,nicht beim Suchen -als Urlaubsvertretung:Tür aufschließen,Hund rauslassen,hinterher latschen,zurück,wenn Herr Hund umdreht,Türen auf,Türen zu,Futter hinstellen,kein Blickkontakt,nichts.Jeder,der es versucht und sich nicht an die Vorgaben gehalten hat,wurde behandlundsreif gebissen :daumenrunter ,selbst wenn es bei einer schon fast wieder geschlossenen Tür "tschüß,Archie " war.Und wer gebissen wurde,brauchte sich nie wieder blicken zu lassen.


Wer versucht hunde *so* wieder zu "resozialisieren". Das wort ist eigentlich falsch, eigentlich ist es ja nur dauerhaftes management.
Son hund kann man geschlossen irgendwo halten, aber auf normale menschen (inklusive urlaubsbetreuungen) kann man den nicht loslassen. Müssen die da eigentlich vorher eine einverständniserklärung unterschreiben?
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon Arlena » Di 5. Dez 2017, 13:49

[quote="mictro"
Wer versucht hunde *so* wieder zu "resozialisieren". Das wort ist eigentlich falsch, eigentlich ist es ja nur dauerhaftes management.
Son hund kann man geschlossen irgendwo halten, aber auf normale menschen (inklusive urlaubsbetreuungen) kann man den nicht loslassen. Müssen die da eigentlich vorher eine einverständniserklärung unterschreiben?[/quote]
Was Diensthunde anbetrifft,kann ich deine Frage nicht beantworten-keine Ahnung.Ich hatte den Hund erwachsen aus dem TH,ohne jede Info,und war auch mal jung und blauäugig,zumal er mich angehimmelt hat,sonst aber niemanden leiden konnte.Die Vertretungen wurden ausführlichst vorher instruiert und haben es auch schriftlich bekommen,nur wie gesagt: die meisten haben es trotzdem anders versucht -mit ganz schlimmen Folgen :daumenrunter .Es ist nun mal verdammt schwer,einen scheinbar sehr ruhigen,stillen,auf Autopilot laufenden/disziplinierten Hund wie Luft zu behandeln und zu glauben,daß er ggf.sofort,ohne jede Warnung ernsthaft angreift.Insofern hast du Recht: auf normale,nicht extrem selbstbeherrschte, Menschen kann man solche Hunde nicht loslassen. Damals und im kleinen Dorf,rundrum echte Walachei, ging es einigermaßen,hier und heute -NO GO.
LG Anna
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon werra » Di 5. Dez 2017, 13:53

Unter meinen Bekannten ist ein Tierarzt der Bundeswehr, der sich um eben solche Hunde kümmert. Hier bei uns werden sie regelmäßig im Anschluss vermittelt, auch die in Afghanistan dabei waren! Man soll mal nicht zu schwarz malen! Und um den Rest gehört sich vernünftig bemüht!
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon udieckman » Di 5. Dez 2017, 18:07

Kleine Sonne hat geschrieben:
mupp hat geschrieben:Es muss tunlichst alles vermieden werden, was den Hund auslösen könnte. Keinen Kontakt aufnehmen, nicht ansehen, keine Bewegungen, schon gar nicht auf den Hund zu, nicht ansprechen, keine Emotionen haben ... halt alles, was der Hund interpretieren könnte, dass man in irgendeiner Weise aktiv wird.
Vielleicht auch, weil man gar nicht so blöd denken kann, wie VP sich manchmal benehmen? Und auch meine VP habe ich schon in dieser Form instruiert. Nicht jeder Hund steht auf die sogenannte "Party".
Also, nach viel Ahnung mit Diensthunden hört sich das für mich nicht an. Die meisten Polizeihunde sind zwar scharf, das soll ja auch so sein, aber keineswegs asozial. Ich kenne hier am Dorf einen Polizeihundeführer persönlich, der hat immer mit seinen Hunden im Haus gelebt und dabei Kinder groß gezogen. Gar kein Thema. Polizeihunde bei uns zu Bestien zu degradieren, wird ihnen in keinster Weise gerecht, und nur weil sie nicht mit Kuschelclicker ausgebildet werden, heißt das nicht, dass man sie nicht mal anschauen darf. Und übrigens sind Polizeihunde nun mal keine Mantrailer oder Rettungshunde. Doch, sind sie (auch). In S-H nennt es sich duale Ausbildung.
Andererseits, wenn ich sehe, wie planlos Rettungshunde herumsurren und an (potentiellen) Zielpersonen vorbeilatschen, frage ich mich schon, was das wiederum für einen Sinn hat - gestern erst wieder bei uns vor der Haustüre zu beobachten, als ein vermisster Jugendlicher gesucht wurde Woran machst Du fest, dass die Rettungshunde planlos herumgesurrt sind? . Da wäre mir ein Polizeihund lieber, der zumindest professionell geführt wird und weiß, was er tut.

Wie Hunde ausgebildet werden, die in Kriegsgebieten mit Terroristen eingesetzt werden, weiß ich nicht, aber ich gehe schwer davon aus, dass das eine mit dem Anderen nicht viel zu tun hat.

LG, Julia


Ob und wie die genannten Hunde weiter leben können, kann ich nicht beurteilen. Ich erinnere mich aber daran, dass es auch bei Laborbeaglen hieß, dass sie zukünftig nicht in einer Familie leben könnten. Mittlerweile haben hunderte Beagle und ihre Familien gezeigt, dass es sehr wohl. Ebenso wie ehemalige Meutehunde. Es gibt mittlerweile sogar eine Meute, bei der die Hunde grundsätzlich in Familien leben. Manchmal hilft es, einfach mal was zu tun.

Viele Grüße
Ute
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Re: Heldenhunde sollen eingeschläfert werden

Beitragvon Kleine Sonne » Di 5. Dez 2017, 20:14

udieckman hat geschrieben:Woran machst Du fest, dass die Rettungshunde planlos herumgesurrt sind?

Ich bin ja beim Thema Rettungshunde recht ahnungslos. Uns wurde von den geschätzt 15 Hausfrauen plus Rettungshunden erklärt, dass die Hunde nun also selbständig das Terrain absuchen und potentiell hilflose Personen anzeigen würden. Es liefen dann etliche dieser Hunde in dem Gebiet herum, aus meiner Sicht völlig unkoordiniert, und es hat sich hinterher rausgestellt, dass sie an so manchen Personen einfach vorbei gelatscht sind, die sie wohl eigentlich hätten anzeigen müssen. Wirkte auf uns extrem unprofessionell. Ich hab den Eindruck, da tummeln sich viele, die einfach nur wichtig sein wollen und nicht viel drauf haben. Fand ich sehr ernüchternd. Demgegenüber meine ich schon, dass Polizeihunde sehr solide ausgebildet sind. Die muss man dann aber eben auch souverän führen können.

udieckman hat geschrieben:Ob und wie die genannten Hunde weiter leben können, kann ich nicht beurteilen. Ich erinnere mich aber daran, dass es auch bei Laborbeaglen hieß, dass sie zukünftig nicht in einer Familie leben könnten. Mittlerweile haben hunderte Beagle und ihre Familien gezeigt, dass es sehr wohl.

Es geht oft mehr, als manche glauben. Aber oft geht es, wenn überhaupt, dann aber nur mit relativ brachialen Methoden, jedenfalls nicht mit maximal viel Naivität und Gutgläubigkeit und gutem Willen alleine. Und manche Hunde sind einfach eine Gefahr, v.a. wenn sie in genau solche naiven Hände gelangen. Da möchte ich einfach nicht, dass denen dann mal ein Kleinkind blöd über den Weg läuft. Menschenschutz geht doch immer noch über Tierschutz.

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